Wiedersehen mit kräftigen Freunden

Autor: Roberto Cabiati


Nach nun mittlerweile drei Jahren gelang es dem Italienischen Verband für Oldtimertransporte A.I.T.E. für den 18. Juli 2021 wieder ein Treffen im malerischen Verbania am Lago Maggiore zu organisieren.

Auf der Piazza Giuseppe Garibaldi in Pallanza in unmittelbarer Nähe des Seeufers fanden sich die zahlreichen Teilnehmer ein; die Veranstaltung wurde von der örtlichen Bürgerinitiative unterstützt und hatte die Schirmherrschaft der Gemeinde Verbania.

Vom frühen Sonntag Morgen an konnte man eine Aufstellung von mehr als 50 Fahrzeugen bewundern. Am Nachmittag gab es dann eine Ausfahrt entlang am wunderschönen Park der Villa Taranto bis nach Intra.

Der A.I.T.E. war es sehr wichtig gewesen, jede Art von Treffen oder Veranstaltung solange auszusetzen, bis die Gesundheit der Menschen nicht mehr gefährdet wird. Als sich erste Anzeichen einer Verbesserung der Lage abzeichneten beschloss man, wieder auf die Straße zurückzukehren, um einen friedlichen Tag mit Freunden zu verbringen. Natürlich unter Einhaltung aller Corona-Regeln!

Das Wiedersehen nach langer Zeit war sehr emotional. Die Freundschaft, die uns seit vielen Jahren verbindet, hat ja schließlich dazu geführt, dass aus einer LKW- und Busvereinigung in erster Linie eine Vereinigung zwischen Menschen geworden ist. Die Mitglieder des A.I.T.E. bestehen nicht nur aus ehemaligen Fahrern dieser Fahrzeuge, sondern sie umfassen einen großen Kreis von – auch älteren – Menschen, welche die Kultur und Geschichte der tapferen ehemaligen Lkw- und Busfahrer am Leben halten. Auch jüngere Probanden gibt es und sie helfen mit, diesen Schatz an Geschichten und Erfahrungen zu sammeln und zu bewahren. Nicht zuletzt sei auch allen weiblichen Mitgliedern gedankt, sie stehen dieser oft rauen Welt der Nutzfahrzeuge näher, als man denkt. Stellvertretend sei hier etwa Nadia aus Deutschland zu erwähnen, die es sich nicht nehmen ließ, mit ihrem Kenworth W900L aus 1989 an dem Treffen in Verbania teilzunehmen.

Zahlreiche andere ausländische Mitglieder und Freunde reisten mit ihren spektakulären Fahrzeugen an, wie etwa Ferdy De Martin aus der Schweiz mit seinem 1994er Kenworth W900L (sehen Sie auch die website www.toprun.ch). Ebenfalls aus der Schweiz stammte eine seltene Peterbilt 362 Zugmaschine von 1984 in der zweiachsigen Version, ein 1989er Kenworth K100 Aerodyne (ähnlich der, welche der charmante Greg Evigan in der amerikanischen 1970er-TV-Serie „Truck Driver B.J. – Mc Kay and the Bear“ fuhr). Auch zwei 1957er Saurer 5 T 4x4 kamen aus der Schweiz, ein 1989er Scania 143 E Torpedo und ein sehr seltener 1978er Saurer D330N 6x6, von dem insgesamt nur 34 Stück gebaut wurden. Ein Teilnehmer aus Frankreich brachte seine dreiachsige Scania 142 M Zugmaschine von 1988.

Die Anwesenheit vieler ausländischer Partner und Freunde machte die Veranstalter natürlich sehr stolz, aber auch „unsere“ Fahrzeuge, wie z.B. der Fiat Topolino B von 1948, der Fiat Balil-la von 1935, brauchten sich nicht zu verstecken.

Einige weitere italienische Beispiele gefällig? Fiat 1100 BLR 1949, Fiat 1100 ELR 1951, Fiat 600 T Transporter 1962, zumindest in Italien sehr selten, Peugeot J7 1978 aus der Region Marken und ein 1961er Fiat 615 N.

Zu bewundern gab es auch diverse OM Leoncino, Lupetto, Tigrotto, einige Beispiele der 40er-Serie (einer sogar mit stilvoller Beladung mit Weinflaschen – leider leer!). Zu sehen war auch eine sehr seltene Piaggio P 703 Zugmaschine und Fiat 682 und 643 Sattelzüge. Interessant auch ein Magirus Deutz Mercur 120 A aus dem Jahr 1958 mit bewegter Geschichte: Heute Wohnmobil, wurde er ursprünglich als Feldküche ausgeliefert und später zum Dienst in der Deutschen Bundeswehr zum Krankenwagen umgebaut.

Was gab es noch zu sehen? Etwa einen Iveco 240.48, 1989, frisch restauriert aus Piacenza, einen Mercedes Benz 12.17 von 1982, verschiedene Iveco-Zugmaschinen, einen sehr seltenen 1980er Ford Transcontinental H4435 ausgestattet für Reisen in den Mittleren Osten und einen 1970er Fiat 625 Kurierdienst mit Karosserie von Barbi.

Auch bei diesem Treffen – so wie bei all den früheren und hoffentlich den vielen künftigen – war es das große Ziel, die Leidenschaft für diese wundervollen historischen Fahrzeuge zu vermitteln. Geht man nach der großen Beteiligung von Mitgliedern und Freunden und nach der Begeisterung der vielen Besucher, so dürfte das recht gut gelungen sein.

Manche Zuseher hatten strahlende Augen, wenn sie die Fahrzeuge wieder erkannten, welche nun schon so lange nicht mehr auf den Straßen vorzufinden sind. Und die Jüngeren bekamen große Augen, als sie Fahrzeuge sahen, die Lichtjahre entfernt zu sein scheinen von heutigen Nutzfahrzeugen. Manchem wurde da bewusst, wie herausfordernd es wohl war, damals diese Maschinen im Alltag zu betreiben.

Die Entscheidung, diese Veranstaltung zu organisieren, war auch Ausdruck der gebührenden Dankbarkeit, der Wertschätzung und des Respekts gegenüber all jenen Lkw- und Busfahrern, die in nun mehr als einem Jahr der Pandemie durchgehend den Transport von Gütern und Personen gewährleistet haben, die Geschäfte, Supermärkte und Tankstellen beliefert haben und damit Versorgung und Mobilität der Bürger am Laufen hielten.

Häufig riskierten sie ihre Gesundheit und mussten vor allem nachts ihre Arbeit ohne die sonst so selbstverständlichen Einrichtungen wie Cafés und Restaurants verrichten. Auch an geöffneten Toiletten und Duschen mangelte es in diesen Tagen.

Diese Veranstaltungen zu organisieren, war in dieser schwierigen Zeit alles andere als einfach, aber die Freude und der Enthusiasmus der Teilnehmer und der Besucher waren für das Team der A.I.T.E. ein ganz großes Dankeschön für all die Anstrengungen.


 

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