Mit Vollgas ins Gestern - Ein Wörthersee-Urlaub im Vorkriegswagen und Sneakers

Autor: Katharina Chalupa


Die ersten Sonnenstrahlen machen sich am Weg und die Vorboten des Frühlings zeigen sich langsam. Da wird es Zeit über den Sommerurlaub nachzudenken. Aber lasst mich zuerst von meinem Sommerabenteuer 2024 erzählen.

Als Lea Francis P-Type aus dem Jahr 1929 habe ich schon viel erlebt. Frankreich, Italien – ja, ja, alles schön und gut. Aber dieses Jahr? Urlaub daheim in Österreich! Ein bisschen Verwöhnung für mein altes Blech. Ziel: Pörtschach am Wörthersee. Der Weg? Eine kurvige Schleckerei für meine Reifen – fast wie ein Wellnessprogramm, nur mit Serpentinen statt Saunagängen. Über die Südsteiermark und den Soboth nach Kärnten – mehr Kurven als ein Achterbahn-Tag im Vergnügungspark.

Bevor es los ging, wurde ich einmal durchgecheckt. Mit 95 Jahren meint man, dass ich mehr Aufmerksamkeit brauche. Aber ich denke Reifendruck und Flüssigkeiten sollten auch bei den jüngeren Kollegen geprüft werden, bevor man so eine Reise antritt. Auf meiner Packliste standen: Öl, Tücher, Bleiersatz und ein bisschen Werkzeug.

Unterwegs hielten wir an einem geschlossenen Bahnübergang, und wer stand auf der anderen Seite? Ein Citroën Traction Avant! Wir winkten uns zu, und sobald der Schranken oben war, steuerten wir direkt auf einen Parkplatz zu, um uns auszutauschen. Nach kurzem Gespräch fanden wir heraus, dass wir das gleiche Ziel hatten: den Wörthersee. Zwei Tage später trafen wir uns auf einen Schluck Öl am Wörthersee wieder – Oldtimer-Herzen schlagen eben im gleichen Takt.

In Pörtschach angekommen, bezog meine Fahrerin ihr Zimmer im Hotel Balance, während ich es mir in der Parkgarage bequem machte. Just in dieser Woche fand das Harley-Davidson-Treffen in Velden statt. Zwischen den dröhnenden Bikes fühlte ich mich zunächst wie ein Gentleman auf einem Rockkonzert, doch mein britischer Charme eroberte schnell die Herzen der Biker.

Am Abend ging es ins Casino Velden. Während sie am Roulettetisch ihr Glück versuchte, wartete ich brav in der Parkgarage – in der Hoffnung, dass sie nicht so viel Gewinn einstreicht um mir einen Lagonda Bruder in die Garage zu stellen. Auf dem Heimweg überraschte uns Regen, aber mein Dach blieb offen. Wir cruisten durch eine Allee parkender Harleys, die auf besseres Wetter warteten.

Der nächste Tag brachte eine gemütliche Runde um den Wörthersee mit einem Stopp in Maria Wörth. Wir haben so viele freundliche Menschen getroffen, die mir alle begeistert zuwinkten. Ich finde auch, es sollten viel mehr von meiner Sorte auf der Straße anzutreffen sein.

So ganz ohne Autos geht es halt nicht. Deshalb besuchten wir den Mittags-Stop des SMS Classic Sprint bei der Zechnerin in der Nähe von Liebenfels. Eine Rallye, die für mich zu flott ist, aber ich habe mich gefreut bekannte Scheinwerfer wieder zu sehen. Der Weg führte uns an der Burgruine Liebenfels vorbei den Berg hoch – eine steile Herausforderung, die ich souverän meisterte.

Was wäre ein Wörthersee-Urlaub ohne Badetag. Während sich meine Fahrerin im Freibad Pörtschach sonnte, habe ich meinen Parkplatz mit Blick auf den See genossen. Da ich selbst nicht mit den neugierigen Leuten sprechen kann, die mich immer betrachten, bekomme ich einen Zettel in die Scheibe. Darauf können die Menschen meine Eckdaten ablesen. Das haben viele genutzt und es gibt auch das eine oder andere Urlaubsfoto mit mir.

Der nächste Tag gehörte wieder den Autos: Der Citroën Traction Avant Club zeigte uns stolz seine Pretiosen in der Garage und waren natürlich selbst neugierig auf mein Motorenherz. Wir tauschen ein paar Takte aus und ich habe stolz meine zwei Vergaser zu Schau gestellt.

Täglich wurde mein Öl- und Wasserstand kontrolliert – eine gute Routine für ein altes Eisen wie mich.

Die Heimfahrt war nass und kalt. Ich bin da ja nicht so empfindlich aber meine Fahrerin machte einen Zwischenstopp um sich eine Decke für die Beine zu holen. Der Heimweg führte uns über Judenburg, Mürzzuschlag und den Semmering. Knapp 1.000 km habe ich in dieser Woche gemeistert. Ein Sommerabenteuer, das ich nie vergessen werde – und das meine Reifen gerne wiederholen würden!

Wer meinen Abenteuern folgen möchte, kann gerne meiner Besitzerin auf Facebook, Instagram (@katharinachalupa) und TikTok (@fastandvintage) folgen. Sie berichtet immer von unseren gemeinsamen Abenteuern.

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